FAQ
Fragen und Antworten zur Abwicklung der Geschäfstprozesse
Was ist ein Prozessdienstleister?
Ein Prozessdienstleister ist ein Unternehmen das die Abwicklung spezifischer betriebsinterner Prozesse übernimmt. In der Regel erfolgt dies über das sogenannte Outsourcing. Hierbei werden klar abgrenzbare Teilbereiche an externe Dienstleister ausgegliedert. Auf der Grundlage einer Rahmenvereinbarung führt der Prozessdienstleister die Arbeitsprozesse weitgehend selbstständig aus. In der Energiewirtschaft können das zum Beispiel Teilprozesse wie der Lieferantenwechselprozess, das Energiedatenmanagement, die Kundenabrechnung oder das Bilanzkreis Management sein. Aber auch Bereiche wie der Kundenservice oder der Vertrieb können an einen externen Dienstleister ausgelagert werden. Es gibt sogar Lieferanten die ihre Geschäftsprozesse komplett an Prozessdienstleister auslagern.
Was ist ein Energiedienstleister?
Ein Energiedienstleister ist ein Prozessdienstleister der sich auf dem Bereich der Energiewirtschaft spezialisiert hat. Ein Energiedienstleister bietet entweder Teilprozesse oder den gesamten Umfang an möglichen Geschäftsprozessen für Lieferanten, Verteilnetzbetreiber oder Energieerzeuger an.
Wie werden die Geschäftsprozesse ausgelagert?
Zunächst muss geklärt werden welche Teilprozesse über den Energiedienstleister abgewickelt werden sollen. In der Regel sind das logisch miteinander verknüpfte Bereiche die zweckmäßigerweise in einer Hand belassen werden. Für die erfolgreiche Ausgliederung von Teilprozessen ist die nahtlose Verzahnung der IT-Landschaften von Energieversorgungsunternehmen und Dienstleistern notwendig. Es werden Schnittstellen und Übergabepunkte definiert sowie gemeinsame Handlungsrichtlinien festgelegt. Auf der Grundlage einer klar strukturierten Prozessbeschreibung werden die Teilprozesse bis zum vereinbarten Prozessschritt ausgeführt und an den Auftraggeber übergeben. Dabei ist es durchaus möglich dass die Prozesskette mehrfach zwischen Auftraggeber und Dienstleister wechselt.
Welche Teilprozesse bildet ein Energiedienstleister ab?
Prinzipiell kann ein Energiedienstleister je nach eingesetzten personellen und technologischen Ressourcen alle innerbetrieblichen Prozesse eines Energieversorgungsunternehmens, eines Verteilnetzbetreibers oder eines Messstellenbetreibers abbilden. Die häufigsten Einsatzgebiete sind:
- Lieferantenwechselprozess
- Marktpartner Kommunikation
- Kundenservice
- Kundenabrechnung
- Netzbetreiberabrechnung
- Bilanzkreismanagement
- Portfoliomanagement
- Buchhaltung
- Zahlungsverkehr
Wie erfolgt der Informationsübergang zwischen Energieversorgungsunternehmen und Energiedienstleister?
Da nahezu alle Geschäftsprozesse in der Energiewirtschaft extrem IT-lastig sind erfordert die Zusammenarbeit Energieversorgungsunternehmen und Energiedienstleister eine fein abgestimmte Vernetzung der Softwaresysteme. Je nach Art und Umfang der Dienstleistungen befindet sich dabei das führende System entweder beim Energieversorgungsunternehmen oder beim Energiedienstleister. Die Prozesskette folgt den logischen Schritten von den vorbereitenden Grundlagenprozessen wie zum Beispiel Tarifkalkulation und Bereitstellung der Vertriebsinfrastruktur über die produktiven Prozesse wie Kundengewinnung, Lieferantenwechsel, Kundenabrechnung und Zahlungsverkehr bis hin zu den Verwaltungsprozessen wie Buchführung und Controlling. Dabei werden dann die Daten in möglichst verdichteter Form an das jeweils andere Softwaresystem übergeben. So werden zum Beispiel im Lieferanten Wechselprozess nur die Stammdaten und die Statuswerte zum Belieferungsstatus an den Energieversorger übergeben während die Details der Marktpartner Kommunikation beim Dienstleister verbleiben.